Wir haben alle seit Geburt ein gewisses Maß an innerer Stärke.
Diese wird in der Literatur oft auch als psychische Widerstandsfähigkeit bezeichnet.
Mir persönlich gefällt das Wort „Widerstand“ in diesem Zusammenhang nicht ganz so gut, da innere Stärke auf jeden Fall für Flexibilität und für Weiterentwicklung steht und diese Eigenschaft durch das Wort „Widerstand“ nicht wirklich ausgedrückt wird.
Innere Stärke hilft uns, schwierige Situationen, Lebenskrisen und Umbruchphasen zu meistern, gestärkt aus ihnen hervorzugehen und uns dadurch weiterzuentwickeln.
Der Fachbegriff ist hier auch unsere „Resilienz“ – unser „mentales Immunsystem“.
Menschen gelten als resilient, wenn sie unempfindlicher auf psychische Belastungen wie Stress oder Frust reagieren und in herausfordernden Situationen flexibel und lösungsorientiert handeln können.
Doch auch wenn jeder Mensch eine innere Stärke besitzt, kann es passieren, dass diese zeitweise einfach nicht verfügbar ist.
Wenn plötzlich negative Erlebnisse auftreten oder belastende Lebensphasen längere Zeit andauern, dann ist es nicht immer einfach, die nötige innere Stärke zu aktivieren, um diese Phasen zu überstehen.
Wenn wir nicht gut auf uns achten, viele Energieräuber um uns herum haben und zu viele Anforderungen an uns gestellt werden, dann kann es passieren, dass das seelische Gleichgewicht aus dem Lot gerät.
Damit das nicht passiert, können wir vorbeugend ein paar kleine Dinge tun, die nicht viel Zeit und Energie in Anspruch nehmen, und trotzdem sehr wirksam sein können.
In diesem Blogartikel werde ich dir fünf Impulse geben, wie du auf einfache Weise deine innere Stärke trainieren kannst.
Diese Impulse erfordern, wie gesagt, keinen großen Aufwand oder komplizierte Mittel, sondern sind leicht in den Alltag integrierbar.
Achtsamkeit für den Moment
Innere Stärke können wir durch Achtsamkeit entwickeln.
Nimm dir bewusst Zeit, um im Moment zu sein, ohne dich von Sorgen über die Zukunft oder Gedanken über die Vergangenheit ablenken zu lassen.
Ein einfacher Weg, dies zu erreichen, ist die „Atemtechnik 4-7-8“:
Atme vier Sekunden lang ein, halte sieben Sekunden den Atem an und atme dann acht Sekunden langsam aus.
Geht das (noch) nicht, dann übe erst mit weniger Zählern und steigere es im Lauf der Zeit weiter.
Wiederhole diesen Prozess einige Male, wann immer du dich gestresst fühlst oder eine kurze Pause benötigst.
Du kannst diese Atemtechnik ganz einfach in deinen Alltag integrieren, indem du sie während deiner Arbeitspausen oder vor dem Schlafengehen anwendest.
Sehr sinnvoll ist sie ebenfalls, wenn du dich über etwas ärgerst, dir während des Tages Sorgen machst oder dein Stresslevel stark erhöht ist.
Statt dich von negativen Gedanken überwältigen zu lassen, fokussiere dich auf deinen Atem und spüre, wie du langsam ruhiger wirst.
Positive Affirmationen
Unser innerer Dialog beeinflusst unsere Gefühle und unsere innere Stärke.
Deswegen geht es auf meinem Blog „Kommunikation leben“ auch um die Kommunikation mit uns selbst und anderen.
Leider vergessen wir in unserem Alltag manchmal, wie wichtig es ist, darauf zu achten, wie wir mit uns selbst sprechen und über uns denken.
Indem du positive Affirmationen in dein Leben einbaust, kannst du deine Gedanken in eine konstruktivere Richtung lenken.
Wiederhole Sätze wie „Ich bin stark und schaffe das, was ich mir vorgenommen habe“, „Ich kann diese Herausforderung meistern, denn ich bin gut so wie ich bin“ oder „Ich bin wertvoll und liebenswert, deshalb lade ich heute eine fröhliche Familienatmosphäre in mein Leben ein“.
Natürlich müssen die Sätze zu dir und deiner Situation passen, aber wenn du den perfekten Satz für dich gefunden hast, dann versuche ihn dir auch in Erinnerung zu rufen.
Beispiel:
Hänge eine Liste mit positiven Affirmationen an den Spiegel im Badezimmer oder stelle sie als Bildschirmhintergrund auf deinem Smartphone ein.
Jedes Mal, wenn du darauf schaust, erinnert es dich daran, dass du die innere Kraft hast, diese schwierige Situation zu bewältigen.
Kleine Ziele setzen und erreichen
Erfolgserlebnisse können dein Selbstvertrauen stärken und somit deine innere Stärke erhöhen.
Setze dir kleine Ziele, die du leicht erreichen kannst, und belohne dich selbst, wenn du sie geschafft hast.
Diese Ziele könnten beispielsweise sein, jeden Tag einen kurzen Spaziergang zu machen, zehn Minuten joggen zu gehen, ein neues Rezept auszuprobieren, eine kurze Meditation einzuplanen, genug Wasser zu trinken oder jeden Tag drei Seiten aus deinem sehr interessanten Buch zu lesen.
Hier geht es weniger um das Abarbeiten von to do’s, sondern um Beschäftigungen, die dir guttun und dir das Gefühl geben, dass du auch etwas für dich gemacht hast.
Das kann natürlich bei jedem etwas anderes sein und ganz wichtig – hier geht es nicht um zusätzlichen Stress oder zusätzlichen Druck.
Finde Ziele für dich, von denen du weißt, dass du stolz auf dich bist, wenn du sie erreicht hast und die dich gleichzeitig glücklicher, gesünder oder zufriedener machen.
Schreibe sie am besten auf einen kleinen Zettel und streiche sie ab, sobald du sie geschafft hast. Das können Tagesziele, aber auch wöchentliche Ziele sein, wichtig ist nur, dass du dranbleibst.
Du wirst merken, wie sich dein Selbstbewusstsein steigert, wenn du siehst, dass du verbindlich gegenüber dir selbst geblieben bist.
Zeit in der Natur oder zumindest draußen verbringen
Die Natur hat eine beruhigende und stärkende Wirkung auf unseren Geist, das ist schon lange kein Geheimnis mehr.
Auch wenn es manchmal der unbequemere Weg ist und vielleicht auch ein wenig mehr Zeit kostet – Entscheide dich auf jeden Fall dafür.
Nutze jede Gelegenheit, um Zeit draußen zu verbringen und die Schönheit der Natur zu genießen. Egal, ob du einen kurzen Spaziergang im Park machst, im Garten arbeitest oder einfach nur eine Pause im Grünen einlegst – diese Momente können dir helfen, Stress abzubauen und dein Nervensystem kommt etwas zur Ruhe.
Unsere innere Stärke hängt eng mit unserem Nervensystem zusammen, daher brauchen wir Mittel und Wege, um es in Balance zu halten.
Beispiele:
Versuche, mit dem Fahrrad in die Arbeit zu fahren oder einkaufen zu gehen.
Gehe abends vor dem Schlafen gehen, wenn möglich, noch eine Runde spazieren.
Verbinde das Angenehme mit dem Nützlichen, indem du kurze Meetings oder Gespräche mit Kollegen im Freien abhältst.
Plane ein entspanntes Picknick mit Freunden in der Natur, denn auch das kann eine wunderbare Möglichkeit sein, deine Batterien aufzuladen.
Gemeinschaft und soziale Unterstützung
Um innere Stärke zu entwickeln, ist es wichtig, sich von anderen Menschen unterstützt zu fühlen.
Auch wenn wir diese Unterstützung in vielen Lebensphasen gar nicht in Anspruch nehmen, bzw. nehmen müssen, ist es essenziell zu wissen, dass im Notfall jemand für uns da ist.
Es macht uns innerlich stärker und ist gut für unser mentales Immunsystem, wenn wir ein funktionierendes Netzwerk, ehrliche Freundschaften oder eine hilfsbereite Nachbarschaft haben.
Suche daher die Gemeinschaft von Freunden, Familie oder Gleichgesinnten, bei denen du dich verstanden und akzeptiert fühlst. Sie stärken dir den Rücken und einige Herausforderungen lassen sich einfacher aus der Welt räumen, wenn du dich mitteilst.
Teile ruhig deine Gedanken und Gefühle, sei es persönlich oder virtuell, und speichere innerlich das Gefühl ab, dass du nicht alleine bist.
Falls du Hilfe benötigst, dann traue dich auch, um Hilfe zu fragen – das ist eine große Hürde und ich weiß das aus eigener Erfahrung.
Wenn du in dieser Hinsicht einmal über deinen Schatten gesprungen bist und du diese Unterstützung als positiv erlebt hast, dann kennst du die Magie einer wertschätzenden Gemeinschaft und Freundschaft.
Solltest du kein enges Familien-Netzwerk oder engere Nachbarschaft haben, dann schließe dich Gruppen mit ähnlichen Interessen oder Hobbys an, sei es in deiner Umgebung oder online.
Hier kannst du neue Menschen kennenlernen und Unterstützung sowie Verständnis für deine Situation finden.
Ein kleines Schlusswort:
Natürlich gibt es noch viele andere Möglichkeiten, um deine innere Stärke zu trainieren und zu aktivieren (sogar sehr viele!), aber das würde den „Blog-Rahmen“ sprengen.
Wenn du dir allerdings diese fünf Impulse zu Herzen nimmst und mit in deinen Alltag einplanst, dann hast du schon die ersten Schritte in die richtige Richtung gemacht.
Innere Stärke aufzubauen, ist an sich nicht kompliziert.
Es sind oft die einfachen Impulse, die dir dabei helfen können, dein Nervensystem zu beruhigen und deine emotionale Widerstandsfähigkeit zu stärken.
Durch Achtsamkeit, positive Affirmationen, kleine Ziele, Zeit in der Natur und soziale Unterstützung kannst du auf einfache Weise deine innere Stärke trainieren.
Nimm dir Zeit für dich und setze diese Impulse in deinen Alltag ein – du wirst erstaunt sein, wie viel positiven Einfluss sie auf dein Leben haben können.
Ich wünsche dir viel Freude beim Ausprobieren!
Alles Liebe
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Solltest du das Gefühl haben, dass es für dich wertvoll wäre, deine Resilienz zu steigern, dann habe ich etwas für dich:
Ich habe ein ganzheitliches Coaching-Programm entwickelt, welches dich unterstützt, herausfordernde Lebensphasen mit Klarheit und innerer Stärke zu meistern, ohne unterzugehen.
Es heißt „Aktiviere Deine persönlichen Superkräfte“ und besteht aus insgesamt 10 Themenblöcken, die jeweils eine wichtige Säule zur Stärkung der Resilienz darstellen.
Das Programm besteht aus gut aufbereitetem Fachwissen, individuellen Coaching-Sessions und Reflexionsaufgaben.
Hier kannst du mehr darüber nachlesen und dir bei Interesse ein kostenfreies Erstgespräch buchen oder mir eine E-Mail schreiben, dass du Interesse hast.
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