Hast du das Gefühl, dass du oft unterbrochen wirst, sei es im Job, bei Familienfeiern oder auch in ganz alltäglichen Gesprächen?
Unterbrochen zu werden, kann extrem frustrierend sein und hinterlässt oft das Gefühl, nicht gehört oder nicht respektiert zu werden.
Dieses Problem betrifft viele Menschen, und es gibt gute Gründe dafür, warum das so häufig passiert.
In diesem Artikel zeige ich dir, warum Menschen unterbrechen, wie du damit umgehen kannst und welche Strategien dir helfen, dich in solchen Situationen nicht unterkriegen zu lassen. Denn eines ist klar: Unterbrochen zu werden, hinterlässt immer ein komisches Gefühl, vor allem, wenn die andere Person es nicht einmal bemerkt.
Warum wirst du ständig unterbrochen?
Es gibt zahlreiche Gründe, warum Menschen dazu neigen, andere zu unterbrechen. Manche unterbrechen aus Gewohnheit, andere, weil sie ungeduldig sind, und wieder andere tun es, um ihre eigene Position zu betonen.
Egal, was der Grund ist – das Resultat bleibt dasselbe:
Unterbrechungen führen oft dazu, dass man sich frustriert und ungehört fühlt.
Im Folgenden beleuchte ich einige der häufigsten Gründe, warum es so oft passiert. Das sind keine Entschuldigungen für ein bestimmtes Verhalten, aber sie erklären es ein wenig.
Ungeduld und fehlende Selbstkontrolle
Eine der häufigsten Ursachen dafür, dass Menschen unterbrechen, ist Ungeduld.
Sie können es einfach nicht abwarten, ihre eigenen Gedanken oder ihre Meinung zu äußern. Oftmals befürchten sie, dass sie das, was sie sagen möchten, vergessen könnten, wenn sie warten müssen, bis ihr Gesprächspartner fertig ist.
Diese fehlende Selbstkontrolle führt dazu, dass sie immer wieder dazwischengehen.
Beispiel:
Stell dir vor, du bist in einem Teammeeting und beginnst, deine Ideen zu präsentieren. Dein Kollege fällt dir jedoch immer wieder ins Wort, weil er seine eigenen Gedanken sofort äußern möchte.
Das kann sehr frustrierend sein und unterbricht deinen Redefluss, noch bevor du deine Argumente abschließen kannst.
Macht und Dominanz zeigen
Ein anderer Grund für ständige Unterbrechungen ist das Bedürfnis, Macht oder Dominanz zu zeigen.
Menschen, die andere bewusst unterbrechen, tun dies oft, um ihre Überlegenheit zu demonstrieren. Sie signalisieren damit: „Was ich zu sagen habe, ist wichtiger als das, was du gerade sagst.“
Diese Form der Unterbrechung ist besonders verletzend, weil sie dem anderen das Gefühl gibt, dass seine Meinung weniger wert ist. Man fühlt sich automatisch herabgesetzt und irgendwie minderwertig behandelt.
Beispiel:
Du sitzt in einem Vorstellungsgespräch, und dein Gesprächspartner fällt dir immer wieder ins Wort, um seine eigenen Gedanken dazwischenzuschieben, weil er vielleicht das Gefühl hat, er weiß es besser als du.
Hier handelt es sich um eine klare Machtdemonstration, die die Dynamik des Gesprächs negativ beeinflusst.
Unbewusste Gewohnheit
Viele Menschen merken nicht einmal, dass sie unterbrechen. Es ist eine unbewusste Gewohnheit, die sich im Laufe der Zeit eingeschlichen hat. Diese Menschen sind oft in ihrem eigenen Gedankenfluss gefangen und realisieren nicht, dass sie ihren Gesprächspartner mitten im Satz stoppen.
Beispiel:
Du erzählst einem Freund eine Geschichte, und er unterbricht dich immer wieder mit Fragen oder eigenen Erlebnissen.
Er merkt nicht einmal, dass er dich ständig stoppt und dir keine Gelegenheit gibt, deinen Gedankengang zu beenden.
Es ist ein Muster, welches oft unbewusst abläuft und sich nur durchbrechen lässt, wenn solche Menschen ein Bewusstsein für solche Situationen entwickeln.
Was kannst du tun, wenn du oft unterbrochen wirst?
Wenn du oft unterbrochen wirst, dann hast du vielleicht im ersten Moment das Gefühl, du könntest nichts dagegen tun, doch es gibt Wege, wie du solche Situationen mit Ruhe und Klarheit bewältigen kannst – ohne die Beziehung zum Gesprächspartner zu belasten.
Klar kommunizieren und vorwegnehmen
Oft hilft es, schon zu Beginn des Gesprächs klarzustellen, dass du deine Gedanken ungestört ausdrücken möchtest. Dies gibt deinem Gegenüber ein deutliches Signal und verhindert viele Unterbrechungen von vornherein.
Beispiel:
Wenn du in einem Meeting oder in einem persönlichen Gespräch bist, könntest du sagen: „Ich möchte gerne meinen Punkt zu Ende bringen, bevor wir weiter diskutieren. Danach freue ich mich auf dein Feedback.“
Diese Art der Kommunikation ist klar und höflich, aber bestimmt.
Nonverbale Signale setzen
Körpersprache kann viel dazu beitragen, Unterbrechungen zu vermeiden.
Durch Augenkontakt, das leichte Heben der Hand oder eine aufrechte Haltung kannst du signalisieren, dass du noch nicht fertig bist.
Beispiel:
Wenn du merkst, dass dein Gesprächspartner kurz davor ist, dich zu unterbrechen, kannst du deine Hand leicht heben, um nonverbal zu signalisieren, dass du deinen Gedanken noch zu Ende führen möchtest.
Augenkontakt kann zusätzlich helfen, deine Entschlossenheit zu unterstreichen.
Souverän auf Unterbrechungen reagieren
Wenn dich jemand unterbricht, kannst du höflich, aber bestimmt darauf hinweisen, dass du deinen Gedanken zu Ende bringen möchtest.
Beispiel:
„Lass mich kurz meinen Gedanken abschließen, dann höre ich dir gerne zu.“
Diese Formulierung ist freundlich, aber klar und zeigt, dass du dich nicht von der Unterbrechung verunsichern lässt und dass du es nicht tolerierst, unterbrochen zu werden. Solche Grenzen zu setzen, ist in diesem Fall ein Akt der essenziellen Selbstfürsorge.
Humor einsetzen
In einigen Situationen kann Humor helfen, die Spannung zu lösen und Unterbrechungen auf eine leichtere Art anzusprechen. Durch einen humorvollen Kommentar kann die Situation entschärft werden.
Das klappt natürlich nicht immer, wird bei deinem Gegenüber aber kurzzeitig für einen positiven Aha-Moment sorgen, den du wiederum für dich nutzen kannst.
Beispiel:
„Moment mal, ich bin gerade auf einem guten Gedankengalopp – lass mich schnell zu Ende reiten!“ oder „Jetzt bin ich gerade richtig im Flow – wenn ich jetzt stoppe, gehen meine guten Ideen flöten. Daher möchte ich gerne meine Gedanken zu Ende bringen.“
Diese humorvolle Reaktion zeigt, dass du die Unterbrechung wahrgenommen hast, ohne die Situation unnötig eskalieren zu lassen.
Den letzten Punkt wiederholen
Wenn du unterbrochen wirst und das Gefühl hast, dass dein wichtiger Punkt verloren gegangen ist, scheue dich nicht, diesen noch einmal zu wiederholen.
Dadurch stellst du sicher, dass deine Aussage nicht ungehört bleibt.
Beispiel:
„Bevor ich unterbrochen wurde, wollte ich noch sagen, dass…“
Diese Methode stellt sicher, dass du deine Gedanken abschließen kannst und deine Worte nicht im Raum hängen bleiben.
Warum wir uns oft nicht wehren
Viele Menschen zögern, Unterbrechungen anzusprechen, weil sie befürchten, unhöflich zu wirken oder die Beziehung zum Gesprächspartner zu belasten.
Doch es ist wichtig zu verstehen, dass es in solchen Momenten nicht um Unhöflichkeit geht, sondern darum, die eigene Stimme zu bewahren und respektvoll gehört zu werden.
Wie schon gesagt, es geht hier auch um das Thema „Selbstfürsorge“. Und die ist kein nice-to-have, sondern es ist wirklich wichtig, für sich einzustehen.
Tipp:
Wenn du ruhig und respektvoll kommunizierst, wird dein Gegenüber in den meisten Fällen Verständnis zeigen. Eine klare, aber höfliche Ansage hilft oft, die Kommunikation zu verbessern und zukünftige Unterbrechungen zu vermeiden.
Umgang mit Menschen, die einen ständig unterbrechen
Den Grund erfragen
Nach dem Gespräch kannst du ruhig und freundlich nachfragen, warum die Person dich so häufig unterbricht. Vielleicht ist sie sich dessen gar nicht bewusst.
Beispiel: „Mir ist aufgefallen, dass du mich oft unterbrichst. Ist dir das bewusst?“ Diese Frage schafft ein Bewusstsein und kann helfen, Missverständnisse auszuräumen.
Eventuell ist dein Gegenüber sehr dankbar, dass du ihn darauf hinweist.
Den eigenen Standpunkt klarstellen
Es ist völlig in Ordnung, darauf hinzuweisen, dass du es als unangenehm empfindest, ständig unterbrochen zu werden.
Beispiel: „Ich habe das Gefühl, dass ich meinen Punkt nicht vollständig erklären kann, wenn du mich unterbrichst.“
Diese Aussage bringt deine Gefühle klar zum Ausdruck, ohne den anderen zu kritisieren.
ICH-Botschaften sind in diesem Fall besonders wirksam.
Grenzen setzen
In Fällen, in denen dich jemand immer wieder unterbricht, ist es wichtig, klare Grenzen zu setzen und darauf zu bestehen, dass du ausreden darfst.
Immer nach dem Motto „Ich lasse dich ausreden, du lässt mich ausreden.“
Beispiel: „Es ist mir wichtig, dass ich ausreden darf, bevor du antwortest.“ Dieser Satz signalisiert deutlich, dass du die Dynamik des Gesprächs nicht mehr hinnehmen möchtest.
Fazit:
Unterbrochen werden? Nicht einfach hinnehmen!
Unterbrochen zu werden, kann ein frustrierendes und ärgerliches Erlebnis sein, das deine Fähigkeit, deine Gedanken klar auszudrücken, behindert.
Es hinterlässt oft das Gefühl, nicht respektiert oder gehört zu werden.
Aber du musst dich damit nicht abfinden!
Mit den richtigen Techniken und einer klaren Kommunikation kannst du lernen, Unterbrechungen zu vermeiden und dich in Gesprächen besser zu behaupten.
Achte im Alltag bewusst darauf, wann und von wem du unterbrochen wirst.
Probiere einige der vorgestellten Tipps aus und beobachte, wie sich die Gesprächsdynamik verändert.
Indem du deine eigene Stimme stärker behauptest, schaffst du Raum für respektvolle und wertschätzende Kommunikation.
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