#23 Konflikte im Team – Das können wir aus ihnen lernen

Konflikte im Team
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Konflikte im Team sind unvermeidlich.

Ob in der täglichen Zusammenarbeit oder bei größeren Projekten – früher oder später treten Spannungen auf.

Vielleicht kennst du das:
Auf einmal kippt die Stimmung im Team, Diskussionen werden direkter und am Ende fühlt sich niemand mehr so richtig wohl.

Konflikte im Team sind im ersten Moment unbequem, sie beinhalten aber auch Chancen, was wir nicht außer Acht lassen dürfen.
Sie als Wachstumsmöglichkeit zu sehen und den Umgang mit ihnen zu lernen, kann ein echter Wendepunkt für die Teamdynamik sein.

In diesem Blogartikel erfährst du, wie du typische Konflikte im Team erkennst, welche Ursachen sie oft haben und wie du als Teammitglied oder auch als Führungskraft Lösungen finden kannst, um langfristig das Beste aus diesen Situationen herauszuziehen.

 

Warum Konflikte im Team ganz normal sind

 

Konflikte entstehen, wenn unterschiedliche Meinungen, Interessen, Bedürfnisse oder Werte aufeinandertreffen.
Das passiert in jedem Team andauernd, da wir alle eine unterschiedliche Persönlichkeit und verschiedene Arbeitsstile haben.
Konflikte im Team sind nicht unbedingt ein Zeichen für schlechte Zusammenarbeit – sie sind ein ganz natürlicher Teil von Veränderungsprozessen und Teamdynamiken.

So können Konflikte z.B. dabei helfen, Probleme sichtbar zu machen, die sonst unter der Oberfläche schwelen würden.
Sie regen an, über Prozesse nachzudenken und sie eventuell zu optimieren.
Um jedoch von Konflikten zu lernen, müssen wir den richtigen Umgang mit ihnen lernen und üben.

 

Ursachen für Konflikte im Team und Lösungsansätze

 

Die Gründe für Konflikte im Team sind vielfältig.
Hier habe ich einige Gründe aufgelistet:

 

  • Unterschiedliche Bedürfnisse und persönliche Konflikte

    Teammitglieder haben unterschiedliche Prioritäten und Bedürfnisse. Dem einen ist das wichtig und dem anderen das. Dies kann leicht zu Missverständnissen und Spannungen führen.

    Persönliche Konflikte können die gesamte Teamdynamik beeinflussen und zu einer toxischen Atmosphäre führen, wenn sie nicht schnell genug erkannt werden.
    Lösung: Persönliche Konflikte dürfen nie ignoriert werden und das Gespräch zwischen den beiden Parteien sollte daher dringend gefördert werden. Manchmal reicht es im ersten Schritt, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und die Perspektiven des anderen zu verstehen. Gehen Konflikte tiefer, kann es sinnvoll sein, eine externe Unterstützung, etwa in Form einer Mediation, hinzuzuziehen.

 

  • Unklare Rollen und Verantwortlichkeiten

    Wenn nicht klar ist, wer für etwas zuständig ist, kommt es schnell zu Frustration und Unsicherheit. Es kostet Energie und Zeit, wenn Verantwortlichkeiten nicht transparent verteilt sind und jeder immer wieder aufs Neue überlegen muss.

    Beispiel: Ein Teammitglied fühlt sich überlastet, weil ihm immer wieder Aufgaben zugeschoben werden, die eigentlich jemand anderes übernehmen sollte. Ein anderes Teammitglied fühlt sich hingegen unterfordert.
    Lösung: Hier dürfen wir die Führungskraft bitten, für klare Zuständigkeiten zu sorgen. Es gilt, die Verantwortlichkeiten jedes Einzelnen klar festzulegen und darauf zu achten, dass die Arbeitslast gerecht verteilt wird.

    Eine offene Kommunikation über die eigenen Grenzen hilft dabei, Überforderung und Überlastung zu vermeiden.

 

  • Ungleiche Arbeitsbelastung

    Wenn sich Teammitglieder unfair behandelt fühlen oder den Eindruck haben, dass sie mehr Arbeit leisten als andere, führt dies oft zu Spannungen. Jeder, der sich ungerecht behandelt fühlt, hat langfristig weniger Motivation und zeigt deutlich weniger Engagement.
    Das ist einer der häufigsten Gründe, warum Konflikte entstehen und eskalieren können.

    Mit der Bereitschaft, solche Gefühle offen anzusprechen, nachzufragen und das Gespräch zu suchen, können wir aktiv dagegen steuern.

 

  • Kommunikationsprobleme und Informationsfluss

    Missverständnisse, fehlende Informationen oder unklare Kommunikation können schnell zu eskalierenden Konflikten führen.

    Beispiel:
    Entscheidungen werden getroffen, ohne dass alle Teammitglieder informiert sind. Das führt zu Unmut, da sich einige Personen ausgeschlossen fühlen und Missverständnisse entstehen, die einiges an Unruhe bringen.
    Lösung: Eine bewusste Transparenz und sorgt dafür, dass wichtige Informationen alle Betroffenen erreichen. Regelmäßige Teammeetings, in denen offene Fragen geklärt und Informationen geteilt werden, sind hier besonders hilfreich.
    Kleiner Reminder:
    Trage auch du dazu bei, dass eine Umgebung gefördert wird, in der sich jeder traut, nachzufragen, wenn er etwas nicht versteht.

 

  • Unterschiedliche Arbeitsstile

    Manche Menschen arbeiten strukturiert und organisiert, während andere eher spontan und flexibel agieren. Diese Unterschiede können Verständnislosigkeit und auch ein gewisses Abwehrverhalten hervorrufen, wenn sie nicht bewusst angesprochen und respektiert werden.
    Lösung: Kommunikation ist hier der Schlüssel. Setze dich mit deinem Team zusammen und besprecht die Arbeitsstile offen. Jeder sollte seine Präferenzen und Bedürfnisse klar äußern. Durch ein besseres Verständnis füreinander könnt ihr Kompromisse finden und gemeinsam weiterhin erfolgreich an einem gemeinsamen Projekt arbeiten.

 

 

Wie du als Führungskraft Konflikte im Team lösen kannst

 

Konflikte im Team zu lösen, erfordert Fingerspitzengefühl und strategisches Vorgehen. Hier sind einige Impulse, die dir helfen können, wenn du Führungskraft bist:

Fördere eine offene Kommunikation und ermutige dein Team dazu, Probleme anzusprechen, bevor sie eskalieren.
Etabliere ebenso regelmäßige Feedbackrunden, in denen jeder seine Meinung offen äußern kann.
Wichtig dabei: Hier geht es nicht darum, einzelne Personen oder Leistungen zu bewerten, sondern Beobachtungen sollten möglichst allgemein geschildert werden.

 

Sei ein Vorbild für dein Team. Gehe selbst offen mit Konflikten um und zeige, dass sie nichts Schlechtes sind, solange man sie konstruktiv angeht. Konflikte können wertvolle Wegweiser sein und Herausforderungen aufzeigen.

 

Warte nicht, bis ein Konflikt eskaliert, sondern greife dann ein, wenn du das Gefühl hast, dass er Ausmaße annehmen könnte, die in Folge nur noch schwer zu steuern wären. Je früher du eingreifst, desto einfacher ist es, eine Lösung zu finden. Halte die Augen offen für Spannungen im Team und spreche diese aktiv an.

 

Fokussiere dich darauf, wie eine gemeinsame Lösung gefunden werden kann, anstatt auf der Ursache des Konflikts herumzureiten. Schlussendlich ist es nicht wichtig, wie der Konflikt genau entstanden ist, sondern es ist wichtig, eine „win-win-Situation“ zu fördern, bei der beide Seiten zufrieden aus der Situation hervorgehen können.

 

 

Konflikte im Team vermeiden – ist das möglich?

Ganz vermeiden lassen sich Konflikte im Team nie. Sie gehören einfach zum Arbeitsalltag dazu.
Doch es gibt Möglichkeiten, ihre Häufigkeit und Intensität zu reduzieren:

Klare Kommunikation:
Missverständnisse entstehen oft aus unklaren Absprachen. Sorge dafür, dass alle wissen, was von ihnen erwartet wird, und dass es klare Kommunikationskanäle gibt.

Teambuilding fördern:
Ein starkes Team kann Konflikte besser bewältigen. Organisiere regelmäßig Teambuilding-Aktivitäten, um den Zusammenhalt zu stärken und ein besseres Verständnis füreinander zu schaffen.

Vertrauen aufbauen:
Wenn Teammitglieder einander vertrauen, sind sie eher bereit, Konflikte konstruktiv anzugehen. Fördere eine Kultur des Vertrauens, indem du Offenheit und Ehrlichkeit vorlebst.

 

Wenn Konflikte zur Belastung werden


Manchmal geraten Konflikte im Team außer Kontrolle und werden zu einer echten Belastung für alle Beteiligten. In diesen Fällen handelt es sich oft nicht mehr um produktive Meinungsverschiedenheiten, sondern um festgefahrene Konflikte, die die Arbeitsatmosphäre und die Zusammenarbeit stark beeinträchtigen.
Solche Situationen können sowohl für die betroffenen Personen als auch für das gesamte Team eine große Herausforderung darstellen.

 

Anzeichen für belastende Konflikte:

 

  • Schweigende Teammitglieder:
    Wenn sich einzelne Teammitglieder zunehmend zurückziehen und sich nicht mehr aktiv einbringen, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass sie sich im Teamkonflikt überfordert fühlen.
  • Ständige Spannungen:
    Sollte die Atmosphäre im Team dauerhaft angespannt sein und selbst kleine Diskussionen schnell hitzig werden, ist es ein klares Signal dafür, dass ein Konflikt das Team belastet.
  • Produktivitätsverlust:
    Konflikte, die nicht gelöst werden, können dazu führen, dass die Produktivität des Teams sinkt. Der Fokus liegt nicht mehr auf der Arbeit, sondern auf den bestehenden Differenzen.
  • Hohe emotionale Belastung:
    Wenn die Konflikte im Team stark emotional aufgeladen sind und das Wohlbefinden der Teammitglieder darunter leidet, wird der Arbeitsalltag schnell zur Last.

 

Was kannst du noch tun?

 

Offene Gespräche suchen:
Wenn der Konflikt das Team über einen längeren Zeitraum belastet, ist es wichtig, diesen direkt anzusprechen. Führe offene und wertschätzende Gespräche, in denen alle Beteiligten die Möglichkeit haben, ihre Sichtweisen zu schildern.

 

Externe Unterstützung hinzuziehen:
Wenn Konflikte festgefahren sind und keine internen Lösungsversuche greifen, kann es sinnvoll sein, eine externe Mediatorin oder einen Mediator hinzuzuziehen. Externe Mediatoren helfen dabei, neutral zu vermitteln und Konfliktparteien wieder ins Gespräch zu bringen.

 

Einzelgespräche führen:
Manchmal ist es einfacher, in Einzelgesprächen herauszufinden, was die individuellen Sorgen und Bedürfnisse der Teammitglieder sind. Diese Gespräche können dazu beitragen, Missverständnisse zu klären und eine Basis für eine gemeinsame Lösung zu schaffen.

 

Team zusammenführen:
Auch wenn Konflikte das Team belasten, ist es wichtig, den Zusammenhalt nicht aus den Augen zu verlieren. Gemeinsame Workshops oder Aktivitäten, können dabei helfen, Spannungen zu lösen und das Vertrauen untereinander wieder aufzubauen.

 

Fazit: Nutze Konflikte im Team als Chance

 

Konflikte im Team sind nicht nur unausweichlich, sie bieten auch die Möglichkeit, an ihnen zu wachsen. Indem wir lernen, sie rechtzeitig zu erkennen und konstruktiv zu lösen, können wir unsere Zusammenarbeit verbessern und eine harmonische, produktive Teamkultur schaffen.

Denke immer daran:

Es geht nicht darum, Konflikte zu vermeiden, sondern darum, den Umgang mit ihnen zu meistern und aus ihnen zu lernen.
Das kann jeder für sich machen, als Führungskraft oder innerhalb der Gemeinschaft/ des Teams.

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