#14 So kannst du einen inneren Konflikt ganz neu betrachten

inneren Konflikt neu betrachten
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Bestimmt kannst du dich in folgende Situation hineinversetzen und erkennst den inneren Konflikt:

 

Du sitzt ganz konzentriert an einer Tätigkeit. Es kann das Ausarbeiten einer Präsentation sein, das Schreiben eines Briefes, das Tippen einer wichtigen E-Mail… was auch immer.

Plötzlich ertönt es „Maaaaama“ oder „Paaaapa“ ….
Oder du sitzt vielleicht in deinem Büro und eine Kollegin klopft, kommt ins Zimmer und braucht dringend ein paar Infos von dir.
Vielleicht wolltest du auch gerade etwas fertig machen und das Telefon klingelt plötzlich.

Wie reagierst du?

Du tust so, als ob du taub bist?
Du vertröstest deine Kollegin auf später?
Das lässt das Telefon, Telefon sein?

Wahrscheinlich fangen deine Gefühle und Gedanken an, miteinander zu ringen.
Eventuell macht sich auch gleich ein schlechtes Gewissen breit.
Das beschäftigt dich dann einige Zeit und lenkt dich ab.

Diese eher kleinen inneren Konflikte können wir oft noch ganz gut „händeln“.

Wenn es aber um größere Entscheidungen oder schwierige Situationen geht, die einen inneren Konflikt hervorrufen, dann sieht es ganz anders aus.

In diesem Blogartikel erfährst du, wie du einen inneren Konflikt ganz neu betrachten und vielleicht sogar in persönliches Wachstum verwandeln kannst.

Denn:
Innere Konflikte können uns lähmen, unser Wohlbefinden beeinträchtigen und uns sogar daran hindern, „gute“ Entscheidungen zu treffen.
Schlaflose Nächte, Bauchschmerzen und innere Unruhe sind typische Symptome von inneren Konflikten.
Entscheidungen wollen schließlich getroffen werden, und solange nicht klar ist, in welche Richtung es geht, rebelliert unser inneres System.

 

Wie entstehen innere Konflikte?

 

Es gibt unterschiedliche innere Konflikte und drei davon möchte ich dir hier vorstellen:

 

  1. Der Entscheidungskonflikt

 

Wenn eine Person vor die Notwendigkeit gestellt wird, zwischen verschiedenen Optionen oder Handlungsalternativen zu wählen, die miteinander in Konflikt stehen, dann existiert ein Entscheidungskonflikt.

Die betroffene Person steht vor der Herausforderung, eine Entscheidung zu treffen, die oft mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen verbunden ist.

 

  1. Der Wertekonflikt

 

Werte sind grundlegende Überzeugungen und Prinzipien. Wenn diese miteinander unvereinbar sind oder sich widersprechen, dann kann leicht ein innerer Konflikt entstehen.

Entweder geraten verschiedene Werte einer Person miteinander in Konflikt oder wir handeln z.B. aus beruflichen Gründen immer wieder entgegen unseren eigenen Werten.

 

  1. Der Rollenkonflikt

 

Rollenkonflikte können auftreten, wenn eine Person mit widersprüchlichen Anforderungen oder Erwartungen konfrontiert wird, die aus verschiedenen sozialen Rollen resultieren.

Diese fühlen sich schnell wie ein Balance-Act an und kosten meistens ziemlich viel Energie, denn wir wollen in der Regel schnell Kompromisse und Lösungen finden, um alles unter einen Hut zu bekommen.

 

Das innere Team von Schulz von Thun:

 

In unserem Inneren existiert eine komplexe Welt von Gedanken und Gefühlen, die oft in einem stillen Kampf miteinander stehen.

Kommunikationspsychologe Friedemann Schulz von Thun prägte den Begriff des „inneren Teams“, um die verschiedenen Stimmen zu beschreiben.
Diese verschiedenen „Teammitglieder“ kommunizieren miteinander und sind meistens nicht immer einer Meinung, was zu inneren Konflikten führen kann, die unser tägliches Leben beeinflussen. 

So haben beispielsweise die kritische, die besorgte, die mutige oder die motivierte Stimme in dir ganz unterschiedliche Vorstellungen von etwas und jede möchte unbedingt recht behalten.

In solchen Momenten kann ich nur empfehlen, die Rolle einer Mediatorin/ eines Mediators einzunehmen und die verschiedenen Teammitglieder in deinem Kopf nacheinander zu Wort kommen zu lassen.

Mit ein wenig zeitlichem Abstand und Ehrlichkeit zu dir selbst kannst du wertvolle Erkenntnisse und Lösungsansätze für dich entwickeln.

 

3 Tipps zur Bewältigung von Entscheidungskonflikten:

 

Achtsame Selbstreflexion:

Bevor du eine Entscheidung triffst, nimm dir Zeit für achtsame Selbstreflexion.
Höre auf die verschiedenen Stimmen in deinem inneren Team.
Schulz von Thun ermutigt dazu, jede Stimme anzuhören und ihre Intentionen zu verstehen.

Gebe Ihnen dazu am besten deutliche Bezeichnungen (z.B. die Mutige, die Sorgenbehaftete, etc…) und versuche nun, ein Gespräch entstehen zu lassen.
Höre hier ganz genau hin und notiere dir, was jedes „Teammitglied“ sagt.
Frage dich, welche Bedürfnisse hinter den verschiedenen Meinungen stehen, denn wenn du diese inneren Stimmen klarer wahrnimmst, kannst du besser verstehen, was in dir vorgeht.

 

Perspektivenwechsel üben:

Schulz von Thun betont auch die Bedeutung des Perspektivenwechsels innerhalb des inneren Teams.
Stell dir also vor, du könntest die Welt aus den Augen jeder inneren Stimme sehen.
Dieser Perspektivenwechsel hilft dir dabei, Empathie für die verschiedenen Teile deiner Persönlichkeit zu entwickeln.

Du kannst dann besser verstehen, warum bestimmte Teile deines inneren Teams bestimmte Überzeugungen oder Bedenken haben und später Entscheidungen treffen, die sich für dich gut anfühlen.

 

Integriere die Stimmen:

Ziel ist es nicht, die unterschiedlichen Stimmen zum Schweigen zu bringen, sondern sie zu integrieren, also an dem Gespräch teilhaben zu lassen.

Es ist wie bei einer Diskussion, bei der verschiedene Perspektiven gehört und berücksichtigt werden sollten.
Wenn du vor einer schwierigen Entscheidung stehst, überlege, wie du die unterschiedlichen Bedürfnisse in Einklang bringen kannst oder welche Stimmen du bewusst, nicht zu laut werden lässt.
Manchmal bedeutet dies, Kompromisse zu finden oder einen Weg zu entdecken, der den verschiedenen Stimmen gerecht wird.

 

 

So kannst du Stolpersteine umgehen, wenn du Klarheit für dich finden möchtest:

 

  • Jede Emotion hat ihre Berechtigung.
    Nimm dir daher unbedingt Zeit, um zu verstehen, warum du dich so fühlst, und erlaube dir, diese Gefühle auch anzunehmen, ohne dich selbst zu verurteilen.
    Es ist wichtig, anzuerkennen, warum ein innerer Konflikt gerade da ist und was vielleicht auch hinter dieser Zerrissenheit liegt.

 

  • Gebe dir selbst die Erlaubnis, nicht perfekt zu sein.
    Ein innerer Konflikt entsteht oft aus dem Anspruch allem und jedem gerecht zu werden, gepaart mit einem strengen Selbsturteil.
    Wenn du dir bewusst machst, dass es menschlich und völlig okay ist, Fehler zu machen oder unsicher zu sein, kannst du mehr Selbstmitgefühl für dich entwickeln.

 

  • Suche nach dem gemeinsamen Nenner.
    Statt die verschiedenen Aspekte deiner Persönlichkeit als Gegner zu sehen, versuche, Gemeinsamkeiten und Verbindungen zwischen ihnen zu finden. Manchmal können scheinbar widersprüchliche Teile unseres Selbst auf überraschende Weise miteinander verbunden werden, wenn wir genauer hinsehen.

 

Fazit:

Einen inneren Konflikt ganz genau unter die Lupe zu nehmen, erfordert Mut und Selbstreflexion.
Indem du deine Gefühle akzeptierst, die Konfliktparteien identifizierst, über deine Werte nachdenkst, nach Gemeinsamkeiten suchst, kannst du nicht nur den Konflikt besser verstehen, sondern auch Wege finden, ihn konstruktiv zu lösen.

Die Betrachtung des inneren Teams von Schulz von Thun bietet uns eine faszinierende Möglichkeit, um innere Konflikte besser zu verstehen und zu bewältigen.
Letztendlich führt dieser Ansatz zu einer tieferen Selbstakzeptanz und einem besseren Verständnis für die verschiedenen Facetten unserer Persönlichkeit und unserer Gedanken.

Wir lernen uns selbst besser kennen und öffnen damit die Tür zu persönlichem Wachstum.

Ich wünsche dir viel Freude bei diesem ganz besonderen Perspektivwechsel und viel Freude beim Ausprobieren!

Herzliche Grüße

 

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